Ich habe es gereinigt. Ich habe die Gerüche neutralisiert. ABER: Der Kunde sagt, es riecht immer noch. Könnte es Einbildung sein?
Diese Frage haben Sie sich bestimmt auch schon mindestens einmal gestellt.
Ein einfaches Beispiel wie es vorkommen könnte: Sie haben in einem Haus wo Katzen gehalten werden mehrere Flächen desinfiziert, gereinigt und geruchsneutralisiert. Als Sie fertig sind riecht es nicht mehr nach Katzenurin. Die Kundin ist zufrieden und Sie auch.
Ein paar Tage später ruft die Kundin entrüstet an und behauptet, dass der Uringeruch wieder stark wahrnehmbar ist.
Ist diese Behauptung Einbildung oder Wrklichkeit? Ist es tatsächlicher Katzenuringeruch oder sogenannter psychologischer Geruch?
Sie fahren hin und begutachten ihre Artbeit ein weiteres mal – sie nehmen keinen Geruch wahr; alles ist so wie vor zwei Tagen. Sie teilen ihre Feststellung der Kundin mit und versuchen auf diplomatische Art ihr zu erklären, dass es so etwas wie psychologischen Geruch, der auf Einbildung beruht, gibt und das dies ihrer Meinung nach so ein Fall ist. Dies wird von der Kundin lautstark abgelehnt – sie riecht weiterhin den Katzenurin!
In diesem Fall kommen Sie argumentativ nicht weiter. Es bleibt Kulanz oder…
Was, aber, ist psychologischer Geruch?
Hier ein Beispiel aus der Psychologie. Doktor Ivan Pavlov führte mit seinem Hund einen Versuch durch. Jedes mal bevor er seinen Hund fütterte nahm er ein Glocke zur Hand und läutete damit. Dies wiederholte er über einen Zeitraum von mehreren Monaten.
Nach diesem Zeitraum war der Hund soweit, dass er beim Läuten der Glocke schon anfing zu sabbern (das Wasser lief ihm tatsächlich im Munde zusammen!), bevor ihm das Futter gegeben wurde. Dr. Pavlov hörte ab diesem Zeitpunkt auf, seinen Hund auf diese Art und Weise zu füttern.
Trotzdem: jedes mal wenn eine Glocke läutete, fing der Hund an zu sabbern.
Dieses Verhalten ist das Ergebnis eines Vorgangs, den man psychologisches Konditionieren nennt. Auf Deutsch: Verhaltensprogrammierung.
Diese Art von Programmierung kann uns auch widerfahren. Wenn wir einen Raum betreten und es in diesem Raum angenehm riecht und dies wiederholt der Fall ist, besteht die Möglichkeit, dass man diesen angenehmen Geruch auch dann noch wahrnimmt, wenn es in diesem Raum nicht mehr danach riecht. Das Gleiche ist natürlich auch mit einem unangenehmen Geruch möglich, so wie in dem Beispiel am Anfang dieses Beitrags.
Auch wenn dieser Geruch nicht mehr real ist, für die oder den Betroffenen ist er real, da das Gehirn dieses Signal vermittelt.
Das macht dieses Thema ja auch so heikel: wie will man jemandem vom Gegenteil überzeugen, wenn es für die Person absolut real ist?
Ein Weg, den Kunden zu überzeugen, ist durch eigene Erfahrung. Sollte man diese Art Ereignis selber erfahren haben, so kann man sehr häufig mit einer Schilderung des eigenen Erlebnisses beim Kunden Erfolg haben – der psychologische Geruch hört sich nicht mehr so schlimm an, wenn der andere ihn auch schon einmal erlebt hat.
Wie kann man das Problem sonst noch beheben? Eine weitere Möglichkeit: das Verhalten des Kunden umprogrammieren.
Dies bedeutet, dass man nach erfolgter Reinigung und Geruchsneutralisation mit eigenen Duftmitteln die gereinigte Fläche, vielleicht auch die Türrahmen behandelt, um so einen positiven Geruch in die Räumlichkeiten zu bringen, der über einen Zeitraum von mehreren Tagen bis einer Woche anhält. So kann man die Wahrnehmung verändern und eventuelle Reklamationen wegen psychologischem Geruch vermeiden.
Hierbei sollte man aber darauf achten, beim Kunden nachzufragen, ob es Unverträglichkeit gegenüber Duftstoffen gibt!
Übrigens, wenn Sie Tiergerüche in Wohnräumen behandeln, sollten Sie sich vorher vergewissern, ob die Haustiere noch in den Räumen Zugang haben. Sollte dies der Fall sein, sollten Sie eine Erfolgsgarantie vermeiden, da die Gerüche unvermeidbar wqieder auftreten werden. Wenn es in der Vergangenheit passiert ist, so wird es sicherlich auch in Zukunft wieder passieren.
Um den Geruch vorerst zu entfernen empfehlen wir ihnen, unseren Vorsprüher-Sauer in Verbindung mit unserem BioFresh einzusetzen.
Wo wir gerade beim Thema sind: der Geruch beeinflusst auch diejenigen, die nicht einer Programmierung unterliegen (siehe vorherigen Beitrag).
Wir alle verbinden mit dem frischen Duft von Zitronen Sauberkeit. Wie hieß es noch vor 20 Jahren bei der Werbung für Meister Proper? Mit dem frischen Duft der Zitrone!
Hierzu gab es einen Beitrag in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung am 11. Dezember 2005 mit der Überschrift: Putz-Zwang: Ein paar Tropfen genügen.
Der Beitrag bezog sich auf eine Studie, wo eine Hälfte einer Gruppe Studenten dem Duft von Zitronenreiniger ausgesetzt wurden. Der ganzen Gruppe wurden dann stark krümelnde Kekse angeboten. Die Hälfte, die dem Reinigerduft ausgesetzt wurde tendierte dreimal mehr dazu, die Krümel vom Tisch zu wischen als die andere Hälfte.
Ferner gaben dreimal so viele aus der ersten Hälfte an zu Hause gleich putzen zu wollen als die anderen. Fazit: der Geruch von Reinigungsmitteln bewegt die Menschen zum Saubermachen