Ein gewisser Grad an Falschinformation, aber vor allem viel Verwirrung herrscht über das Thema Teppichboden und Innenraumluftqualität (ILQ).

In vielen Bereichen, privat und öffentlich, wurde Teppichboden durch Hartbodenbeläge ersetzt, weil in den letzten Jahrzehnten die Zahl der Allergieleidenden und Asthmatiker dramatisch angestiegen ist.

Der allgemeine Glaube ist, dass der Teppichboden als Speicher für Dreck fungiert – Partikel und Allergene werden regelrecht gefangen, welche dann mit den Bewohnern in Berührung kommen. Hinzu kommt, dass viele Endverbraucher sich über die flüchtigen organischen Verbindungen (VOCs) Sorgen machen, die durch neu verlegten Teppichboden in die Raumluft gelangen.

Tatsache ist, dass es kaum konkrete Beweise dafür gibt, dass Teppichboden einen negativen Einfluss auf die ILQ hat. Im Gegenteil, vieles deutet darauf hin, dass Teppichboden die ILQ verbessern kann.

Teppichboden fängt Schmutz, inklusive Allergene wie Staubmilben/Milbenkot und Tierhaare/-schuppen. Hierbei fangen Teppichböden mit synthetischen Fasern mehr Schmutz ein als z.B. Wolle, da die Synthetikfaser eine andere elektrische Aufladung hat.

Im Gegensatz zur herrschenden Meinung ist richtig unterhaltener Teppichboden aber ein Vorteil für die ILQ: die Fasern wirken wie Filter, in dem sie die Partikel aus der Luft fangen und für die hinterherige Entfernung festhalten. Die Betonung liegt auf den Unterhalt des Teppichbodens – werden leistungsfähige Staubsauger mit Mikrofiltertüten eingesetzt, steuert der Teppichboden nichts Negatives zur ILQ bei. Die Mikrofiltertüten fangen kleine Partikel wie Staubmilben und Milbenkot, so dass diese nicht in die Luft gestoßen werden.

Wird der Teppichboden also richtig und entsprechend der Nutzung in regelmäßigen Abständen gesaugt, so steuert er sogar zur Verbesserung der ILQ bei; er hält die Partikel fest bis sie entfernt werden, wodurch sie nicht durch Aufwirbeln wieder in die Raumluft gelangen.

Ein Beispiel, welches der herrschenden Meinung widerspricht, ist eine Studie aus Schweden. Dort wurden in den späten 1980ern Teppichböden aus den Schulen verbannt. Entgegen den Erwartungen, stieg die Zahl der Asthmafälle dramatisch an, nachdem der Teppichboden entfernt war.

Nicht nur, dass auf einem Hartboden die Partikel nicht festgehalten werden können, sie werden zusätzlich durch Luftbewegungen, sei es durch Luftzug oder durch das Gehen der Menschen zum Beispiel, aufgewirbelt. Zusätzlich gibt es eine Reihe anderer Faktoren, die die ILQ beeinflussen:

– Menschen (Atem, Körpergeruch, Krankheiten)

– Arbeiten bzw. Gewohnheiten (wie z.B. Anwendung von Insektenvertilger, Parfüm, Rauchen)

– Oberflächenbeschichtungen (Farbe, Lack, Tapeten)

– Technologie (Fotokopiergeräte, Laserdrucker)

– Baumaterialien (Klebstoffe, Spachtelmassen)

– Unzureichende Reinigung

– Nicht geeignete oder schlecht gewartete Lüftungssysteme

– Luftqualität von draußen

Die Fehleinschätzung der Verbraucher hinsichtlich Teppichboden und ILQ liegt vielleicht daran, dass der Einzelne es schwerer findet, einen Teppichboden selber zu reinigen, im Vergleich z.B. zum PVC oder Laminatboden. Dies ist nicht korrekt, wenn man bedenkt, wie wenig Zeit der normale Verbraucher für das Reinigen des Teppichs aufbringt (auch im Objektbereich werden die Leistungsverzeichnisse immer stärker reduziert). Teppichboden vergibt die Vernachlässigung – die Unterhaltsreinigung wird sehr schnell oder gar nicht gemacht und die Reinigung durch einen Profi so weit wie möglich aufgeschoben.

Wenn der Verbraucher dann in der Situation ist, in welchen der Teppich reinigungsbedürftig aussieht, ist das Kind oft schon in den Brunnen gefallen. Der Profi ist mit einer fast unlösbaren Situation konfrontiert und der Verbraucher gibt dem Produkt die Schuld.

Wird der Teppichboden nicht regelmäßig gereinigt, so kann er auch nur bis zu einem gewissen Punkt die Partikel festhalten. Danach sind die Vorteile des Teppichbodens hinsichtlich ILQ fort.

Schadstoffe in der Luft

Ein weiterer Punkt, der in der Öffentlichkeit zum Teil eine gewisse Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat, ist die Geruchsbelästigung durch neuverlegten Teppich. Es ist wahr, dass ein neuer Teppichboden und auch der verwendete Klebstoff sehr geringe Mengen Chemikalien ausdämpfen kšnnen. Diese geringen Mengen werden in der Luft noch stärker verdünnt.

Im Vergleich stoßen Farben, wenn neu verstrichen, Fußbodenwachs und auch CV-Beläge deutlich größere, wenn auch immer noch sehr geringe, Mengen aus. Zusätzlich spielt das Reinigungssystem auch eine Rolle – bei Hartböden kommen so meist viel mehr VOCs in die Luft als bei der Extraktionsreinigung von Teppichen.

Letztlich darf man nicht vergessen, dass neue Möbel, Tapeten etc. auch VOCs ausstoßen können und das meist länger als Teppich. Da der Teppichboden aber das größte und sichtbarste Stück ist, wird er oft fälschlicherweise beschuldigt.

ProIAQ Siegel

Wir haben schon seit 5 Jahren unser Qualitätssiegel, Pro ILQ, welches unsere Produkte, die vollkommen neutral für die ILQ sind, auszeichnet.

Diese Produkte sind in unserem Katalog mit dem oben abgebildetem Siegel gekennzeichnet